HoF-Publikation: MINT und Med. in der DDR

Die DDR war innovationshungrig, weil sie produktivitätsschwach war. Die defizitäre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit untergrub ihre Position in der Systemauseinandersetzung, die vor allem über den Vergleich mit der Bundesrepublik lief. Damit stand dauerhaft – seit dem 17. Juni 1953 auch dem Apparat überdeutlich bewusst – die Legitimationsbasis infrage. Der Zusammenhang von wirtschaftlicher Produktivität, Innovation und Legitimation machte die Naturwissenschaften unverzichtbar, bescherte ihnen auch manche Freiheiten, die etwa den Gesellschaftswissenschaften nicht zugestanden wurden.

Quelle: IDW